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die menschen, die wandern

»Harte, stolze, aufrechte und edle Leute. Das sind die Menschen, die wandern. Sie laufen, solange das Leben zu schnell in ihnen läuft. Sie suchen wahrscheinlich irgend etwas. Sie wissen nicht was und ahnen sogar, dass sie es niemals finden werden, daher schweigen sie und gehen still voran. Der Himmel mag noch so sehr eine einzige Flamme sein, die Erde ein Schmelzofen und ihr armer Körper zerschlagen, ausgedörrt und rissig wie ihr Reg (Geröllwüste), nichts, nein nichts stoppt das langsame Vorrücken der Menschen, die wandern. Sie sind das bisschen konzentrierte Blut, das noch eine verbrannte Erde bewässert. Sie verkörpern die Verstandeskraft der ersten Menschen, die begriffen, dass man in Bewegung sein musste, um zu leben. Sie werden die der letzten Menschen verkörpern, die die Grauen der Unbeweglichkeit fliehen und versuchen werden, wenn nicht die Reinheit, so doch zumindest die Ruhe wiederzufinden in ihrem Marsch über eine Erde, die offen ist für die dahineilenden Gedanken. Sie sind daher Menschen ohne Ketten… Freiheit, eine gewisse Freiheit«, sagte er mit nachdenklicher Miene.

aus: Malika Mokkedem | Die blauen Menschen